Zum Inhalt springen
  • SEO
  • 6 Minuten Lesezeit

Mit Siloing ein besseres Ranking erzielen

Ein wichtiger Ranking-Faktor ist die inhaltliche Strukturierung einer Webseite. Wer für ein spezielles Thema auf den vorderen Plätzen lanen möchte, muss neben den technischen SEO-Maßnahmen auch über eine gut durchdachte und strukturierte Content-Strategie verfügen. Nicht umsonst heißt es: Content ist King! Doch was bedeutet strukturiert im Detail und wie kann Siloing bei der Suchmaschinenoptimierung helfen?

Das Grundprinzip beim Siloing

Im Internet gibt es viele unterschiedliche Erklärungsversuche für das Siloing. Die mit Abstand einfachste und verständlichste Darstellung gibt es bei Bruce Clay, der das Ganze mit Hilfe eines Marmeladenglases visualisiert.

Stellen Sie sich vor, dass Sie ein großes Marmeladenglas mit roten, gelben und blauen Murmeln haben. Nun werden Sie gebeten aus dem Glas insgesamt drei rote, vier gelbe und zwei blaue Kugeln zu entnehmen. Da die verschiedenen Murmeln durcheinander im Glas liegen, müssen Sie zwangsweise wühlen.

Deutlich schneller würde es gehen, wenn Sie die verschiedenen Farben in separaten Gläsern aufbewahren. Durch die klare Trennung müssen Sie jetzt nur die benötigte Menge aus den drei verschiedenen Behältern entnehmen. Und genau diese Ordnung mögen Suchmaschinen, denn es erleichtert Ihnen das Finden und Einordnen der Inhalte.

Mit Themen-Silos Struktur aufbauen

Warum wird dieser Ansatz der Strukturierung von Inhalten aber als „Siloing“ bezeichnet? Die einfachste aber nicht ganz ernstgemeinte Erklärung lautet: Würden Sie eine so wichtige SEO-Maßnahme als „Marmeladenglas“-Konzept (engl. „Jar of Jam“) bezeichnen? Wohl kaum.

Deutlich passender ist der Vergleich mit einem bzw. mehreren Silos. Wikipedia beschreibt ein Silo als Speicher für Schüttgüter wie beispielsweise Zement, Kalksteinmehl, Kunststoffgranulat, Getreide oder Futtermitteln. Eine Webseite ist analog dazu nichts anderes als ein großer Speicher für digitale Inhalte jeglicher Art. Würden die Seiten und Bilder durcheinander auf der Seite vorliegen, dann wäre es für den Besucher deutlich schwieriger den passenden Inhalt zu finden. Je größer die Seite, desto wichtiger also die Strukturierung der Inhalte.

Ein gutes Beispiel ist Focus Online mit über 950.000 URLs und 3.7 Mio. indexierten Seiten. Ohne eine gute Struktur wären Besucher und die Google Crawler bei der Suche nach relevanten Inhalten überfordert. Werden die Inhalte dagegen virtuell und/oder physikalisch strukturiert, lassen sich User gut durch die Themenwelten navigieren. Schließlich möchte jemand, der sich gerade über die Vor- und Nachteile eine Grippeimpfung informiert, nicht plötzlich auf einer Seite mit den neusten Windows 10 Updates widerfinden.

Google bevorzugt Spezialisten

Mit dem Siloing lassen sich auf Webseiten also Themen-Schwerpunkte darstellen. Google und die anderen Suchmaschinen haben das Ziel für den Suchende die besten Ergebnisse zu präsentieren und bevorzugen daher in der Regel Spezialisten.
Ein einfaches Beispiel: Wer einen gebrauchten Ford Mustang GT sucht, wird auf der Seite eines Ford-Autohändlers mit Gebrauchtwagenbörse und Spezialisierung auf leistungsstarke Sportwagen eher einen Treffer landen als bei einem großen VW-Autohaus mit einem markenunspezifischen Gebrauchtwagenbereich. Der Ford-Händler hat in dem Fall für die Suchmaschinen die höhere Relevanz und erhält die größere Gewichtung auf den Suchergebnisseiten.

Das Ganze würde schon anders aussehen, wenn der VW-Händler auf seine Seite Themenschwerpunkte setzt und den Suchmaschinen durch geeignete Maßnahmen wie das Siloing mitteilt, dass er im Gebrauchtwagenbereich eine eigene Rubrik für Sportwagen der Marke Ford anbietet und dort die beliebtesten Spotwagenmodelle der Mustang-Serie das amerikanischen Autoherstellers in ausreichender Anzahl zum Kauf anbietet. Kommen noch Tipps und Tricks z.B. zur Anmeldung eines H-Kennzeichen oder zu günstigen Versicherungen der PS-Boliden dazu, steigt die Relevanz und die Chancen vor dem Ford-Händler für diesen Suchbegriff zu erscheinen. Der VW-Händler wird Siloing ebenfalls zu einem Spezialisten für Ford Mustang GT Sportwagen.

Physikalisches Siloing auf der Webseite

Für das Siloing auf einer Webseite gibt es zwei Ansätze, die miteinander kombiniert werden. Wir empfehlen im Vorfeld ein Keyword-Analyse zu erstellen, um die relevanten Suchbegriffe für Ihre Themengebiete und deren Chancen zu ermitteln. Beim physikalischen Siloing werden für die Hauptthemen, für die dazugehörigen Unterthemen und Inhaltsseiten entsprechend Verzeichnisse erstellt und darin die HTML-Seiten abgelegt.

Im oben genannten Beispiel könnte die Seite wie folgt lauten:

www.autohaus-xyu.de/sportwagen
www.autohaus-xyu.de/sportwagen/ford
www.autohaus-xyu.de/sportwagen/ford/mustang-gt

Bei Content Management Systemen wie WordPress, Drupal oder Typo3 funktioniert das ganze ein wenig anders. CMS sind in der Regel Datenbankbasiert und generieren die Inhalte der Seite durch das Abrufen der Informationen aus der Datenbank. Die erstellten Seiten, Kategorien und Beiträge erhalten in der Grundeinstellung eine vorlaufende ID und können über die ID angesprochen werden. Um ein Siloing zu ermöglichen kommen bei CMS sogenannte Permalinks bzw. sprechende URLs zum Einsatz. D.h. die URLs mit den IDs werden nach einem bestimmten Schema in lesbare URLs umgewandelt. Bei WordPress können Sie beispielsweise den Titel des Beitrages, der Seite oder die Kategorie für die automatische Generierung der Permalinks nutzen.

Hierarchische Anordnung der Seiten

Beim Siloing kommt es auf die Anordnung der Seiten an. Alle Inhalte in einem Themengebiet sollten hierarchisch angeordnet werden. Die Haupt- und damit wichtigsten Themen der Seite bilden die Kategorien einer Webseite, die im besten Fall auf allen Seiten erreichbar sein sollten. Auf den meisten Webseiten werden die Kategorien daher in der Haupt-Navigation angelegt und sind damit von jeder Seite aus erreichbar.

Bei größeren Themen können Sie auch Unterkategorien bilden, um den Besucher einen besseren Überblick zu geben. Wichtig: Die Unterkategorien müssen der Hauptkategorie zugeordnet werden, damit Sie in der URL-Struktur hinter den Hauptkategorien angezeigt werden.

www.domain-xyz.de/hauptkategorie/unterkategorie/

Die Beiträge in der Kategorie bzw. in der Unterkategorien folgen der hierarchischen Struktur und werden dahinter gesetzt.

www.domain-xyz.de/hauptkategorie/unterkategorie/beitrag

Optimale Klicktiefe beachten

In der Theorie können Sie den Unterkategorien ebenfalls weitere Unterkategorien zuordnen und das gleich mehrfach. Mit jeder weiteren Unterkategorie erhöhen Sie jedoch die Klicktiefe der Seite, sodass Inhalte teilweise erst nach vier, fünf oder mehr Klicks erreicht werden. Und genau hier liegt das Problem. Für Google und andere Suchmaschinen spielt die Klicktiefe eine wichtigere Rolle als die URL-Struktur. Je schneller ein User zu den relevanten Inhalten kommt, desto besser bewerten Suchmaschinen die Seite. Daher wären Inhalte auf der obersten Ebene und damit mit nur einem Klick erreichbar ideal, was aber der Übersichtlichkeit wiederspricht. Die Lösung besteht also in einem Kompromiss: Arbeiten Sie idealerweise mit Hauptkategorien und nur einer Unterkategorie.

Virtuelles Siloing

Beim virtuellen Siloing nutzten Sie die interne Verlinkung der Seiten, um den Suchmaschinen die verschiedenen Themen-Cluster wiederzugeben. Crawler arbeiten nach einem einfachen Prinzip und folgenden ausgehend von einer beliebigen Seite allen Verlinkungen, die sie auf den Webseiten finden. Mit dem setzen der richtigen internen Links können sie die Indexierung der Seiten steuern. Dabei sollten Sie wie folgt vorgehen bzw. folgenden Verlinkung ist möglich.

Verlinkung nach unten

  • Verlinken Sie von der Startseite auf die Hauptkategorien
  • Verlinken Sie von einer Hauptkategorie zur den passenden Unterkategorien
  • erlinken Sie von der Unterkategorien auf alle passenden Seiten

Verlinkung auf der gleichen Ebene

  • Verlinken Sie alle inhaltlich passenden Seiten innerhalb einer Haupt- oder Unterkategorie miteinander
  • Vermeiden Sie Verlinkungen zwischen Seiten in unterschiedlichen Haupt- und Unterkategorien
  • Vermeiden Sie Verlinkungen zwischen Unterkategorien, die nicht zur gleichen Hauptkategorie gehören

Verlinkung nach oben

  • Verlinken Sie Seiten mit der darüberliegenden Unterkategorie und der Hauptkategorie
  • Verlinken Sie Seiten in der letzten Ebene mit beliebigen Hauptkategorien.

Physikalisches und virtuelles Siloing verknüpfen

Mit einer internen Verlinkung erzielen Sie das virtuelle Siloing und können Suchmaschinen Ihre Inhalte strukturiert darstellen. Idealweise kombinieren virtuelles mit einem physikalischen Siloing, in dem Sie die Inhalte entweder in das dazu passen Verzeichnis ablegen oder durch die Verwendung von Permalinks (sprechenden ULRs) die Themen-Cluster darstellen.

Facebook
Twitter
LinkedIn
Email
Inhaltsverzeichnis
Jetzt beraten lassen!
Kontaktieren Sie uns für eine maßgeschneiderte Beratung
Vereinbaren Sie ein Beratungstermin

02163 / 2035874

Skip to content